2.6. Die Schillerschule als Ausbildungsschule

Die Schillerschule ist Ausbildungsschule für die Lehramtsanwärterinnen (LAA) des ZFSL Hamm (und hin und wieder auch Dortmund).

Hinzu kommen jährlich Praktikantinnen und Praktikanten von Gymnasien und Hochschulen.

Mit dem Beginn der Neuordnung der Ausbildung für LAA im Primarbereich wurde an unserer Schule ein schulinternes Begleitprogramm entwickelt. In einer für die LA ausgearbeiteten Übersichtsliste (Checkliste) lassen sich Anspruch und Erfüllung der gesamten Vorbereitungszeit individuell nach den folgenden Bereichen gegenüberstellen:

Schulanfang

Organisieren/Verwalten

Unterrichten und Erziehen

Beurteilen

Beraten

Innovieren

Die zahlreichen Veränderungen in der Ausbildung haben die Zusammenarbeit mit dem Studienseminar auf eine völlig andere Ebene gehoben. Hier ist eine neue Form der schulinternen wie auch kooperativen Lehrerfortbildung entstanden. Ein großer Teil des Kollegiums ist in die Ausbildung der LAA mit einbezogen. Mentoren, Ausbildungskoordinator und Schulleitung nehmen an Fortbildungsveranstaltungen des Seminars (ZFSL) teil. Die so geforderte Teamarbeit der beteiligten Kolleginnen und Kollegen schafft auch zusätzliches Potential zur Lösung allgemeiner pädagogischer und erzieherischer Fragen an unserer Schule.

Allerdings soll auch nicht verschwiegen werden, dass die hier beschriebene Verlagerung der Ausbildung für LAA an die Schulen zusätzliches Engagement der Kolleginnen/Kollegen sowie der Schulleitung erfordert. Auch halten wir die Tatsache, dass die Stunden, die eine Lehramtsanwärterin oder ein Lehramtsanwärter unterrichtet, dem Lehrerstundenkontingent zugeschlagen werden, für zumindest diskussionswürdig.  

A. Allgemeines zur Ausbildung

An der Schillerschule können schulische Ausbildungsplätze für Lehrerinnen und Lehrer für die Primarstufe und für die Sonderpädagogik angeboten werden. Die Lehramtsanwärter werden gemäß der Ausbildungs- und Prüfungsordnung für Lehrkräfte (OVP) mit dem Ziel des Erlangens der zweiten Staatsprüfung ausgebildet.

B. Ablauf der Ausbildung in der Schulpraxis

- Erstgespräch

Die Schule lädt die Lehramtsanwärter vor Beginn des Referendariats zu einem Erstgespräch mit der Schulleitung und der Ausbildungsbeauftragten/dem Ausbildungsbeauftragten der Schule ein. Inhalt des Gesprächs ist ein erstes Kennenlernen der Schule, der Vorstellungen und der Fächerkombination der LAA.

 

- Stundenplan der LAA

Die LAA gestalten in Absprache mit den Mentoren/innen ihre Stundenpläne. Mit Ausnahme des Seminartages verteilen die LAA ihren Unterrichtseinsatz (14 Wochenstunden) auf die übrigen vier Unterrichtstage. Der durch die LAA in Absprache mit den Mentoren/innen erstellte Stundenplan wird der/dem ABBA vorgelegt und durch die Schulleitung genehmigt. Im Stundenplan der LAA und der/dem Abba wird nach Möglichkeit des Gesamtstundenplanes der Schule eine feste Wochenstunde für ausbildungsbezogene Gespräche berücksichtigt. Änderungen bei ihrem Unterrichtseinsatz teilen die LAA unverzüglich der Schulleitung und der/dem ABBA mit.

 

- Einsatz der LAA im Unterricht

Zunächst findet eine zweiwöchige Hospitationsphase statt. Die LAA sollen dabei die Schule, ihre Abläufe, sowie die SuS und den Unterricht kennen lernen und erste Erfahrungen in der Schulpraxis sammeln. Nach der Hospitationsphase beginnen die LAA mit dem angeleiteten Unterricht in einem mit den Mentoren/Mentorinnen abgesprochen Umfang. Dieser Umfang soll in den kommenden Wochen auf 14 Wochenstunden gesteigert werden.

 

- Aufteilung der Ausbildungsfächer und des selbstständigen Unterrichtes auf die Lerngruppen

Die von den LAA unterrichteten Fächer sollten mit ausgewogener Stundenzahl auf beide vorhandenen Lerngruppen verteilt werden. In Fächern, die in geringerer Stundenzahl innerhalb einer Klasse unterrichtet werden (z.B. Sachunterricht, Musik, Religion, Kunst, Sport) erteilen die LAA dieses Fach zusätzlich in einer weiteren Klasse.

Der selbstständige Unterricht der LAA sollte gleichzeitig

·         nicht die gesamten Fachstunden einer Klasse abdecken,

·         genügend zeitlichen Freiraum für eigenständige Unterrichtsdurchführungen der LAA lassen,

·         keine Überforderung der LAA darstellen,

·         in zwei Klassen stattfinden, die optimaler Weise auch Prüfungsklassen sein werden.

- Bedarfsdeckender/selbstständiger Unterricht

Im bedarfsdeckenden Unterricht (BdU) sollen die LAA eigenverantwortlich Unterricht erteilen. Dabei sollen sie ihre Unterrichtserfahrungen anwenden und vertiefen. Im ersten Ausbildungsabschnitt erfolgt in der Regel kein Einsatz im selbstständigen Unterricht (BdU).  Danach werden die LAA im Umfang von neun Stunden eingesetzt, nach Absprache mit der Schulleitung, der/dem/ Abba und den Mentoren.

C. Aufgabe der Mentoren

Auch wenn die LAA ihre Aufgaben selbstständig und eigenverantwortlich planen und durchführen, stehen die Mentoren/Mentorinnen und die/der ABBA auf Wunsch beratend und unterstützend zur Verfügung. Hierbei ist es Aufgabe der Mentoren/Mentorinnen, die LAA in ihrer Rollenklärung, in ihren Fähigkeiten zur selbstständigen Unterrichtsplanung, in Gestaltung und Analyse von Unterrichts- und Lernprozessen, in der Selbstreflexion und
-bewertung und in der Steuerung des Lehrerhandelns zu fördern.

Die Mentoren/innen

·         lassen die LAA im eigenen Unterricht vorwiegend in der ersten Ausbildungsphase hospitieren.

·         besuchen nach Möglichkeit den eigenverantwortlichen Unterricht der LAA und geben eine Rückmeldung, die sich an den allgemeinen Ausbildungsstandards des Seminars orientiert unter Berücksichtigung vereinbarter Beobachtungsschwerpunkte.

·         nehmen nach Möglichkeit an den Unterrichtsbesuchen der Fachleiter teil, wie auch an den anschließenden Nachbesprechungen, in denen gemeinsam weitere Beobachtungsschwerpunkte vereinbart werden.

·         unterstützen bei Vorbereitung und Reflektion von Unterrichtsvorhaben.

·         beraten in Erziehungsaufgaben und unterstützen in schwierigen Erziehungs-situationen.

·         berichten der Schulleitung über die Tätigkeit und den Ausbildungsstand der LAA. 

·         verfassen einen Beurteilungsbeitrag gemäß 16 (2) OVP.

·         wirken an der abschließenden Beurteilung im Rahmen des Schulgutachtens mit.

D. Aufgabe der Ausbildungsbeauftragten der Schule

Der/die ABBA koordiniert in Abstimmung mit der Schulleitung die Ausbildungstätigkeit an der Schule. Er/sie ist zentrale Ansprechpartner/in der LAA in allen operativen Fragen der schulischen Ausbildung.

Der/die Ausbildungsbeauftragte

·         gewährt den LAA Hilfe in allen die Ausbildung betreffenden Belangen. Er/sie kann parallel als Mentor/-in tätig sein.

·         besucht nach Möglichkeit regelmäßig den Unterricht der LAA und steht beratend zur Seite.

·         Nimmt nach Möglichkeit an Unterrichtsbesuchen und anschließenden Nach-besprechungen in Absprache mit der Schulleitung teil. 

·         während die direkte Ausbildung in der Hand der Mentoren/Mentorinnen liegt, trägt der/die Ausbildungsbeauftragte dafür Sorge, dass die im Konzept dargelegten Rahmenbedingungen eingehalten werden.

·         berät und informiert die Mentoren/Mentorinnen und die LAA in Fragen der schulischen Ausbildung.

·         erarbeitet in Absprache mit den Mentoren/Mentorinnen und den LAA individuelle Ausbildungspläne, ausgerichtet auf die Handlungsfelder bezogen auf die Kompetenzen und Standards der Anlage 1 zur OVP.

·         schaltet sich vermittelnd ein, sollte es zu Konflikten kommen, die von den Beteiligten (z.B. LAA und Mentor/in) nicht zufriedenstellend allein gelöst werden können.

·         bietet einen festen wöchentlichen Beratungstermin an, um den Aufgaben der ABBA angemessen nachkommen zu können.

·         hält einen engen Kontakt zu den Mentorinnen/den Mentoren und informiert sich regelmäßig über den Stand der Ausbildung.

·         berät sich ggf. mit den Mentorinnen/den Mentoren und der Schulleitung bei evtl. auftretenden Schwierigkeiten und/oder Unterstützungsbedarf.

·         evaluiert die schulische Ausbildung nach Rücksprache mit der Schulleitung und in Kooperation mit dem Seminar Hamm.

·         nimmt regelmäßig an den vom Seminar Hamm angebotenen Informations-veranstaltungen teil.

Konzept Lehrerausbildung zum Download: KLICK!

geändert am 12.01.2018